Mit Schilddrüsenunterfunktion abnehmen?
Mit der Unterstützung deines Arztes ist es sehr gut möglich, bei Schilddrüsenunterfunktion abzunehmen
Menschen, die an Schilddrüsenunterfunktion leiden, nehmen an Gewicht zu. Ungewollte Gewichtszunahme ist meist das auffälligste Symptom dieser Krankheit, weswegen viele Patienten letztendlich den Arzt zur Diagnose aufsuchen. Doch wie die Kilos wieder verlieren? Geht das überhaupt?
Unsere Schilddrüse
Die Schilddrüse beim Menschen befindet sich am Hals, etwas unterhalb vom Kehlkopf und vor der Luftröhre. Die Schilddrüse speichert Jod und stellt Schilddrüsenhormone her, ohne die der Körper keinen richtigen Stoffwechsel hätte.
Beim Erwachsenen beeinflussen die Schilddrüsenhormone den Stoffwechsel und Funktionszustand fast aller Organe. Das ebenfalls in der Schilddrüse gebildete Calcitonin spielt eine untergeordnete Rolle im Calciumstoffwechsel des Organismus.
Schilddrüsenhormone wirken auch auf Herz und Kreislauf. Sie führen zu einer Erhöhung des Pulsschlages, des Blutdrucks und dadurch zu einer Erweiterung von Gefäßen. Sie wirken auf den Zucker-, Fett- und Bindegewebsstoffwechsel, indem sie deren Umsatz steigern.
Sie steigern außerdem die Aktivität von Schweiß- und Talgdrüsen der Haut und die Aktivität der Darmbewegungen.
Im Nervensystem führen sie zu einer verstärkten Erregbarkeit der Zellen. Insgesamt werden durch die Schilddrüsenhormone der Energieverbrauch und der Grundumsatz des Organismus erhöht. Hat nun die Schilddrüse eine Störung, kann im Körper vieles nicht mehr so funktionieren, wie es soll.
Schilddrüsenunterfunktion
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion werden in der Schilddrüse zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet und der Körper ist unzureichend damit versorgt.
Dieser Mangel führt zu einer Verlangsamung der Körperfunktionen – der gesamte Stoffwechsel läuft auf Sparflamme.
Die Betroffenen frieren leicht, leiden unter dauernder Müdigkeit und Antriebsschwäche, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten, nachlassender Leistungsfähigkeit, einem verlangsamten Puls und Wassereinlagerungen an verschiedenen Stellen des Körpers.
Sie nehmen häufig an Gewicht zu, obwohl sie nicht anders essen als vorher. Eine raue Stimme, kalte, trockene, schuppende und blassgelbe Haut, Verstopfung, Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit, Libido- und Potenzstörungen sind ebenfalls Zeichen der Schilddrüsenunterfunktion.
Eine leichte Schilddrüsenunterfunktion ist besonders bei älteren Menschen ein häufiges Krankheitsbild und wird aufgrund der allgemeinen Beschwerden oft mit Alterserscheinungen oder bei Frauen als Wechseljahresbeschwerden fehlgedeutet und häufig zu spät behandelt.
Doch selbst wenn eine Schilddrüsenunterfunktion nur leicht ist, kann sie doch Folgen haben: Durch den verlangsamten Stoffwechsel steigen die Blutfettwerte und damit auch das Risiko von Gefäßablagerungen mit entsprechenden Folgeerkrankungen, wie z. B. Herzinfarkt.
Kann man einer Schilddrüsenunterfunktion eigentlich vorbeugen?
Vorbeugen lässt sich einer Schilddrüsenunterfunktion mit einer ausreichend jodhaltigen Ernährung. Dazu musst du keine Jodtabletten kaufen, sondern einfach nur darauf achten, dass du zum Kochen jodiertes Speisesalz verwendest.
Gute Jodquellen sind außerdem zahlreiche (Meeres-)Fischsorten. Achtung: Bei erblicher Veranlagung zu Krankheiten, die eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigen, kann zu viel Jod die Krankheit begünstigen!
Es gilt, wie auch in allen anderen Bereichen, dass eine ausgewogene Ernährung die beste grundsätzliche Vorbeugung ist.
Zu dieser Ernährung sollten viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und Fleisch, sowie regelmäßig Seefisch gehören.
Einseitige Ernährung oder „Ernährungsideen“ führen meist zu Mangelernährung und dadurch hervorgerufene Krankheiten. Versuche, möglichst wenig industriell verarbeitete Produkte zu essen und möglichst viel mit frischen Produkten zu kochen.
Fertiggerichte, „Fixgerichte aus der Tüte“, Tiefkühlgerichte oder Konservendosen haben mit einer gesunden Ernährung wenig zu tun. Einzig Tiefkühlgemüse kann besser sein, als frisches Gemüse vom Gemüsehändler, da bei Tiefkühlgemüse der Vitamin- und Mineralstoffgehalt durch die kürzeren Wege vom Feld in die Tüte höher ist.
Und wie nehme ich mit Schilddrüsenunterfunktion nun ab?
Theoretisch ist es ganz einfach: Bitte deinen Arzt, die Hormone, die du von ihm verschrieben bekommst, etwas höher als üblich zu dosieren.
Das erhöht deinen Stoffwechsel und erleichtert dir das Abnehmen. Vielleicht lässt er sich darauf ein, dir durch leichte Überdosierung eine leichte Schilddrüsenüberfunktion zu provozieren.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion wird der Körper mit zu vielen Schilddrüsenhormonen versorgt, die alle Organsysteme übermäßig ankurbeln. Dadurch läuft der gesamte Stoffwechsel auf Hochtouren. Dies darf aber nur über einen gewissen Zeitraum und nur in gewissem, leichtem, Rahmen erfolgen, denn auch eine Schilddrüsenüberfunktion hat schwerwiegende gesundheitliche Folgen!
Grundsätzlich kannst du selbst auch etwas tun, indem du dich gesund und ausgewogen ernährst, deine Kalorienzufuhr protokollierst, auf ungesunde Fette verzichtest, Zucker, kalorienhaltige Getränke, Süßigkeiten und andere „Kalorienbomben“ aus deinem Speiseplan streichst und dich mehr bewegst.
Eine Schilddrüsenunterfunktion führt nur unbehandelt zu Gewichtszunahme. Ist dein Hormonhaushalt mit Tabletten wieder richtig (auf ein Normalmaß!) eingestellt, ist deine Krankheit keine Ausrede für Übergewicht! Dein Stoffwechsel läuft dann ganz so ab, wie bei einem gesunden Menschen auch. Also ran an den Speck und ändere dein Verhalten!