Hausmittel gegen extrem trockene Haare
Pflanzliche Lipide pflegen das Haar – im Gegensatz zu Mineralölbestandteilen
Besonders im Winter bei klirrender Kälte im Freien und trockener Heizungsluft in überheizten Innenräumen leiden unsere Haare. Sie werden trocken, brüchig und strohig. Besonders lockige Haare sind kaum noch zu bändigen, aber auch feine Haare bereiten Probleme durch Knötchenbildung und Verkletten.
Wie entstehen trockene Haare?
Ungesunde Ernährung, falsches Styling, Dauerwellen, Haarfarbe, Aufheller, Sonnenlicht, Meerwasser und trockene Heizungsluft sind nur wenige Faktoren, die gesundes Haar stumpf, trocken und brüchig machen können.
Natürlich hat die Kosmetikindustrie schon teure Mittelchen dagegen auf den Markt gebracht, aber es geht auch einfach und günstig mit Haarkuren aus Zutaten, die jeder im Haushalt hat – und die schmecken!
Warum Hausmittel statt Handelsprodukte?
Unter synthetischen Haarpflegeprodukten fassen wir alle zusammen, die Inhaltstoffe beinhalten, die nicht rein pflanzlichen Ursprungs sind. Meist handelt es sich dabei um Abfallprodukte aus der Mineralöl-Industrie, die uns für teures Geld als pflegende Kosmetik verkauft werden.
Sehr beliebt sind Silikone in Haarpflegeprodukten. Silikone sind Nebenprodukte der Mineralölindustrie und haben in der Haarpflege den einzigen Vorteil, dass sie kurzfristig dazu führen, dass sich die Haare weicher und seidiger anfühlen.
Um eine echte Haarpflege handelt es sich dabei allerdings nicht, da sich die Silikone nur wie eine Schicht um die einzelnen Haare legen und diese nicht mit Nährstoffen versorgen.
Durch diese Schicht um die Haare können echte Nährstoffe nicht mehr an das Haar und es wird dadurch brüchig und trocken, es kann zu Spliss kommen. Bei regelmäßiger Anwendung beschweren Silikone auch das Haar, weil sich Schicht um Schicht auf den Haaren anlagert. Merken tut man davon allerdings nichts, denn das Haar fühlt sich durch die Silikonschicht ja gepflegt an!
Manche Haarpflegeprodukte auf Mineralölbasis enthalten Paraffine. Diese dringen nicht in die Haut oder die Haare ein, sondern bleiben als „Schmierfilm“ an der Oberfläche. Eine Pflegewirkung wird durch paraffinhaltige Öle nicht erzielt.
Was pflegt und nährt Haare wirklich?
Wenn du deine Haare wirklich pflegen möchtest, darfst du nicht auf synthetische „Pflege“stoffe zurückgreifen. In Naturkosmetik sind solche Stoffe grundsätzlich verboten.
Wenn du beginnst, von synthetischen Pflegemitteln auf pflanzliche Wirkstoffe umzusteigen, ist es sinnvoll, beim Friseur ein „Haarpeeling“ zu besorgen, das deine Haare von den angelagerten Silikonen befreit und für die echte Haarpflege aufnahmefähig macht.
Dann solltest du auf pflanzliche Fette zurückgreifen, die dein Haar wirklich pflegen. Aber auch Ei hilft, dein Haar mit Nährstoffen zu versorgen. Probiere doch unsere reichlich pflegenden Rezepte aus!
Anwendungshinweise:
Allen Kuren ist gemein, dass man sie mit einer Plastikhaube (aus Frischhaltefolie, einer Plastiktüte oder einer Duschhaube) abdecken sollte. Das intensiviert die Wirkung und verhindert, dass die Kur antrocknet. Wärme ist außerdem gut, damit die Mischung noch besser einwirkt. Also Mütze auf oder ein warmes Handtuch um den Kopf schlingen!
Anschließend das Haar mit mildem Shampoo waschen, um alle Rückstände zu beseitigen. Es darf sich nicht mehr ölig anfühlen, sollte aber auch nicht mit zu aggressivem Shampoo gewaschen werden, um die Wirkung gleich wieder „herauszuwaschen“.
Wer krause Locken hat, kann auch nur den Haaransatz nach der Kur shampoonieren, und den Rest der Kur mit lauwarmem Wasser ausspülen. Dadurch springen die Locken besonders schön!
Avocado-Haarkur
Zutaten:
• ½ Avocado
• 1 TL Öl
• 1 Spritzer Zitronensaft
Die Avocadohälfte fein mit der Gabel oder einem Pürierstab zu einem samtigen Brei pürieren. Das Öl und den Zitronensaft untermischen. Die Mischung auf die Haare geben und unter Frischhaltefolie oder in einer Plastiktüte eingewickelt eine halbe Stunde oder länger einwirken lassen. Danach die Haare mit einem milden Shampoo waschen.
Wer möchte, kann verbleibende Reste gleich aufessen oder auf geröstetem Weißbrot mit Olivenöl genießen.
Kokos-Ei-Kur
Zutaten:
• 1 Ei
• 1 EL Kokosöl
• Ein Spritzer Zitronensaft
Das Eigelb vom Eiweiß trennen. Das Eigelb mit dem Kokosöl und dem Zitronensaft vermischen. Die duftende Haarkur auf das trockene Haar auftragen und nach 30 Minuten Einwirkzeit auswaschen. Der Duft des Kokosöls bleibt im Haar und erinnert dich den ganzen Tag an dein tropisches Pflegeerlebnis!
Intensive Kur mit Salatölen
Eine ganz einfache Möglichkeit der Haarpflege sind natürliche pflanzliche Öle. In Indien, wo die Frauen die beeindruckendsten Haarlängen zeigen, ist Sesamöl ein Allrounder in der Schönheitspflege. Auch bei uns wird es als Basis für viele Haaröle verwendet. Sesamöl pflegt intensiv und dringt auch tief in die Haut ein.
Das ideale „Allzwecköl“ für Haut und Haar!
Rizinusöl hilft auch gegen durch trockene Luft verursachte juckende Kopfhaut und kann als Intensivkur über Nacht oder mindestens zwei Stunden im Haar einwirken, bevor es mit einem milden Shampoo ausgewaschen wird.