Vor allem im Rahmen eines Diabetes mellitus kann es zu einer Über- oder Unterzuckerung kommen.

Bei einer Überzuckerung steigt der Blutzuckerspiegel aufgrund einer gestörten Zuckerverwertung immer weiter an. Symptome sind zum Beispiel:

  • Müdigkeit, Schlappheit, Appetitlosigkeit, starker Durst
  • vertiefte Atmung: Ein- und Ausatmen erfolgen ohne Pause
  • später Bewusstlosigkeit mit trockener, warmer und geröteter Haut
  • ein nach Obst/Azeton riechender Atem ( Acetongeruch )

Eine Unterzuckerung entwickelt sich im Gegensatz zur Überzuckerung sehr rasch.

Sie kann bei mangelnder Kontrolle eines Diabetes oder auch nach übermäßigem Alkoholgenuss ohne zusätzliche Nahrungsaufnahme entstehen. Symptome sind zum Beispiel:

  • Angst, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern, evtl. Verwirrtheit
  • Hunger
  • ggf. Übelkeit, Erbrechen, Seh- und Sprachstörungen
  • Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit bis hin zu Lähmungen und Krämpfen
  • feuchte, blasse Haut

Erste Hilfe bei Über- oder Unterzuckerung

Ist die Person bei Bewusstsein, fragen Sie sie nach einem evtl. bestehenden Diabetes. Falls möglich, bestimmen Sie den Blutzuckerwert.

Bei Verdacht auf eine Überzuckerung:

  • Beruhigen Sie die Person.
  • Ist die Person bereits bewusstlos, atmet aber noch, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage und decken Sie sie zu.
  • Prüfen Sie regelmäßig Atmung und Bewusstsein (Vitalzeichen).
  • Handeln Sie ggf. entsprechend.
  • Informieren Sie den Notarzt (112).

Bei Verdacht auf eine Unterzuckerung:

Beruhigen Sie die Person.
Ist die Person bereits bewusstlos, atmet aber noch, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage und decken Sie sie zu.
Prüfen Sie regelmäßig Atmung und Bewusstsein. Handeln Sie ggf. entsprechend.

Sofortmaßnahmen bei Bewusstlosigkeit:

  • Notarzt informieren (112) 
  • Stabile Seitenlage
  • Wegen Erstickungsgefahr keine Getränke oder ähnliches einflößen
  • Mund von Essensresten säubern, lockere Zahnprothesen entfernen

Bei vorhandenem Bewusstsein:

  • Führen Sie Zucker zu, z.B. in Form von Trauben- oder Würfelzucker, Fruchtsaft oder auch zuckerhaltige Nahrung;
  • tritt keine Besserung ein: Alarmieren Sie den Notarzt (112)!