Die 11 bekanntesten Nebenwirkungen der Pille
Von extremer Appetitsteigerung über Kopfschmerzen bis hin zu einer Veränderung der Haut – es gibt viele Fakten über die Nebenwirkungen der Antibabypille. Viele wissenschaftliche Studien verkünden in letzter Zeit immer wieder neue, teils erschreckende Aspekte zur Pilleneinnahme. Doch welche stimmen wirklich und was davon ist einfach nur große Panikmache? Wir zählen Euch die möglichen positiven und negativen Nebenwirkungen der Pille auf!
Die Pille und Depressionen
Die Vermutung, dass die Pille eine große Einwirkung auf das psychische Wohlbefinden von Mädchen hat, ist schon seit einer langen Zeit im Umlauf. Doch jetzt wurde es bewiesen! Denn das medizinische Portal JAMA Psychiatry veröffentlichte eine Studie dänischer Wissenschaftlern, die herausgefunden haben, dass bei mehr als einer Millionen getesteten jungen Frauen zwischen 15 und 35 Jahren ein Depressionsrisiko von 40 Prozent besteht – und das schon nach sechs Monaten der Einnahme. Erschreckend! Zum Großteil sind Mädels davon betroffen, die auf Gestagen basierende Pillen verschrieben bekommen haben. Vor allem junge Mädchen leiden unter dieser Nebenwirkung der Pille, da ihre Psyche in der Pubertät eh nicht so stabil ist und sie somit anfälliger für Depressionen sind.
Deswegen solltest Du – wenn Du solche Veränderungen oder andere unangenehme Begleiterscheinungen an Dir bemerkst – sofort Deinen Frauenarzt aufsuchen!
Die Pille und schwanger werden
Zuerst einmal: Man nimmt die Pille, um nicht schwanger zu werden. Wenn man sich dann doch irgendwann dazu entschließt, ein Baby zu bekommen, kann man die Pille ganz normal absetzen und die Hormone im Körper nehmen nach und nach wieder ab. Das bedeutet aber nicht, dass die Chance Kinder zu bekommen dadurch geringer wird, wenn man die Pille einnimmt. Also keine Angst, die Pille verhindert das Schwangerwerden in der Zeit, in der sie eingenommen wird. Nicht aber pauschal darüber hinaus! Natürlich kann es, je nachdem wie lange Du die Pille genommen hast, etwas dauern bis Du deine Periode wieder bekommst, da Dein Körper sich erst wieder umstellen muss. Jeder Körper arbeitet individuell anders und in einem anderen Tempo. Aber keine Sorge das pendelt sich alles wieder ein und man verspürt nachträglich keine weiteren Nebenwirkungen der Pille mehr.
Die Pille und Stimmungsschwankungen
Gerade in der Pubertät geht die Laune manchmal ganz schön mit einem durch, wer kennt das nicht. Die Pille ist zwar kein Wundermittel, das schlechte Stimmungen einfach wegzaubert, aber sie wirkt langfristig positiv auf unser Gemüt, da sie unseren Hormonspiegel konstanter hält. Unterliegen unsere Hormone nicht mehr einem Auf und Ab, werden auch Stimmungsschwankungen weniger.Man lernt durch die Pilleneinnahme auch sich und seinen Körper sowie Signale mehr wahrzunehmen. Vielleicht ist es gerade diese Feinfühligkeit, die es uns ermöglicht, besser auf unsere Bedürfnisse, körperlicher oder seelischer Art, zu achten. Die Pille kann somit auch ausgleichend auf uns wirken, was einen positiven Nebeneffekt darstellt.
Die Pille und ein Krebsrisiko
Ein ganz neuer Aspekt in Bezug auf Krebserkrankungen während der Pilleneinnahme, ergab sich aus Studien aus dem Jahr 2011 von Wiegratz und Thaler. Diese untersuchten den Zusammenhang zwischen der Einnahme der Antibabypille und dem Risiko, an Krebs zu erkranken. Dabei stellte sich heraus, dass das Risiko, an Eierstock- und Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, um 30 bis 50 Prozent gesunken war– im Vergleich zu Frauen, die nicht die Pille einnehmen. Das ist doch wirklich zusätzlich ein sehr positiver Fakt, der für die Einnahme der Pille spricht und zeigt, dass es nicht nur schlechte Nebenwirkungen der Pille gibt..
Die Pille und Menstruationsbeschwerden
Manche Mädchen kennen es nur zu gut: Die Menstruation setzt ein und gleichzeitig gehen heftige Bauchkrämpfe mit einher. Doch hilft die Pille wirklich dabei, die Krämpfe zu reduzieren? Die Antwort lautet: Ja! Die Pille kann dabei helfen, eine besonders starke Menstruationsblutung geringer werden zu lassen. Somit werden auch die unangenehmen Bauchkrämpfe reduziert. Die Hormone der Pille, Östrogen und Progesteron, helfen dem Körper dabei, die Blutung besser zu regulieren und auf ein Gleichgewicht einzupendeln. Das ist gerade für Mädchen mit einer natürlich starken Blutung eine gute Nachricht!
Die Pille und Akne
Und noch eine positive Nebenwirkung der Pille, der mit der Pilleneinnahme einhergeht: Die Haut bekommt durch die Hormone Östrogen und Progesteron eine klarere Struktur. Diese beiden Hormone finden sich auch in den meisten Pillen wieder. Sie wirken ausgleichend auf das männliche Hormon Testosteron, das sich ebenso in unserem weiblichen Körper wiederfindet.
Besonders bei Akne hilft die Pille der Haut sehr, da es das Testosteron, das zu viel im Körper vorhanden ist, mit den weiblichen Hormonen ausgleicht.
Scheidenpilz durch die Pille
Es juckt, brennt und kann auch unangenehm riechen! Ein Scheidenpilz ist wirklich kein Grund zur Freude und muss auf jeden Fall behandelt werden. Die Pille verursacht zwar nicht die Pilzinfektion in der Scheide, kann jedoch in einen entfernten Zusammenhang damit gestellt werden. Meist kann die Infektion wegen einer Umstrukturierung der Blutung durch die Pilleneinnahme in der Anfangszeit entstehen oder aufgrund von einem veränderten Tampon-Gebrauch. Kein Grund zur Sorge also, bespreche dich mit deinem Gynäkologen, dann ist das bald kein Problem mehr für dich mit der Pille!
Übelkeit wegen Pille
Übelkeit ist eigentlich ein bekanntes Merkmal bei Schwangeren. Doch da die Pille mit ihren Hormonen unserem Körper quasi eine Schwangerschaft vorgaukelt, kann das eine der Nebenwirkungen der Pille sein. Gerade zur Anfangszeit der Einnahme können Mädchen sich manchmal etwas flau im Magen fühlen. Allerdings hilft es, wenn man die Pille zusammen mit einer festen Mahlzeit einnimmt. So kann sich der Körper an den Hormonschub zu festen Zeiten gewöhnen.
Brustschmerzen durch die Pille
Dass bei Einnahme der Pille die Brüste anschwellen und dabei auch schmerzen ist leider ein Fakt, der als klare Nebenwirkung der Pille gelten kann. Laut der American Family kann dieser unschöne Nebeneffekt bis zu 18 Monate während der Pilleneinnahme anhalten. In manchen Fällen kann es sogar zu einer Zunahme des Bindegewebeskommen, worauf der Körper eben manchmal mit Schmerzen reagiert. Da heißt es Augen zu und durch!
Die Pille und Kopfschmerzen
Kopfschmerzen sind lästig und können im Alltag dauerhaft sehr unangenehm sein. Sie werden auch oft in Zusammenhang mit der Pilleneinnahme gestellt, doch ist da wirklich was dran? Eine Studie des American Journal of Obsterics and Gynecology besagt, dass zehn Prozent der Frauen zu Beginn ihrer Pilleneinnahme von Kopfschmerzen geplagt werden. Doch sobald sich der Körper an die Einnahme gewöhnt hat, verschwinden diese auch meist recht schnell wieder. Ein Grund zum Aufatmen!
Allerdings kann es auch durch den Hormonabfall kurz vor und während der Periode zu Kopfschmerzen kommen. Das muss nicht einmal unbedingt zu den Nebenwirkungen der Pille gezählt werden, sondern kommt auch genauso ohne Pille vor. Vorbeugend kann hier ein Magnesiumpräparat helfen.
Solltest du allerdings unter Migräne leiden, ist es möglich, dass die Pille deine Kopfschmerzen verstärkt. Spreche hier auf jeden Fall mit deiner Frauenärztin und kläre ab, ob eine Pilleneinnahme in Ordnung ist oder du doch lieber zu einem anderen Verhütungsmittel greifen solltest! Auch das Durchnehmen der Pille ist hier eine Option, um die Nebenwirkungen abzuschwächen.
Zunehmen durch die Pille
Die wohl bekannteste und unerwünschte Nebenwirkung Pille ist eine große Steigerung des Hungergefühls. Viele Mädchen, die die Pille einnehmen, berichten darüber, mehr zu essen, als sie es vor der Pilleneinnahme gewohnt waren. Es kann sogar eine Veränderung des Gewichts bewirken. Doch stimmt das wirklich? Glücklicherweise kann kein direkter Zusammenhang zwischen Pilleneinnahme und Gewichtszunahme nachgewiesen werden. Die Appetitssteigerung kann nämlich auch durch eigene Hormone des Körpers ausgelöst werden, wenn er sich gerade kurz vor der Periode befindet.
Auch wenn du nun alle bekannten Nebenwirkungen der Pille kennst, solltest du dennoch immer ausführlich mit deiner Frauenärztin sprechen, ob die Pille für dich das richtige Verhütungsmittel ist. Denn jeder Körper ist unterschiedlich und reagiert anders auf Hormone, daher ist für dich vielleicht ein anderes Verhütungsmittel eine bessere Alternative.